Während meiner Kindheit in Peru kam ich oft in den Genuss der Quinoa-Frikadellen meiner Mutter, die sie als Vorspeise zusammen mit Salat servierte. Schon als Kind liebte ich nicht nur den köstlichen Geschmack der Quinoa-Frikadellen in Kombination mit der Frische der Salate, sondern war auch jedes Mal vom einzigartigen Gefühl der Quinoa-Körnchen fasziniert: es war, als würden diese in meinem Mund explodieren! Dann zog ich Mitte der 1980er Jahre nach Deutschland und diese tolle Vorspeise geriet beinahe in Vergessenheit, weil es damals keine Quinoa in Deutschland zu kaufen gab.
Zum Glück kann man inzwischen fast alles in Deutschland kaufen und dann wurde auch endlich der hohe Nährwert dieser Pseudogetreideart aus den südamerikanischen Anden weltweit erkannt. Quinoa steckt nämlich voller Nährstoffe, Eiweiß und gesunden Ballaststoffen. Sie ist glutenfrei, leicht verdaulich und stellt eine gute Quelle für lang anhaltende Energie dar.
Irgendwann bereitete ich die Quinoa-Frikadellen meiner Mutter zum ersten Mal selbst zu – zunächst aus meinem Gedächtnis heraus, dann fand ich das Rezept meiner Mutter in einem alten Heft wieder und perfektionierte es solange, bis mir die richtige Konsistenz gelang, damit die Quinoa-Frikadellen nicht auseinanderfallen, und genauso gut wie in meiner Kindheit schmecken!
Und nun freue ich mich, dieses super leckere Rezept mit euch teilen:
Zutaten (für ca. 15 Quinoa-Frikadellen, abhängig von der Größe)
- 1 Tasse (ca. 160 – 175 g) Quinoa (weiß)
- 3 Eier
- ½ trockenes Brötchen
- Salz und Pfeffer nach Geschmack
- 1 kleine Zwiebel
- ½ Stange Staudensellerie
- 2-3 Blätter Frühlingszwiebel
- Sonstige Utensilien: Gummihandschuhe
Zubereitung:
- Als erstes spülen wir die Quinoa in einem feinen Sieb mit kaltem Wasser gut ab, um den bitteren Beigeschmack der darin enthaltenen Saponine wegzuwaschen.
- Dann kochen wir die Quinoa in einem Topf mit Wasser ca. 10 bis max. 12 Minuten.
- Sobald die Quinoa gar ist (was wir daran erkennen, dass die Quinoa-Körnchen geplatzt sind), geben wir sie in ein feines Sieb und lassen sie abkühlen.
- In der Zwischenzeit reiben wir das trockene Brötchen – oder mahlen es mit einer Gewürzmühle.
- Dann schneiden wir die Zwiebel und die Selleriestange in feine Würfel und die Frühlingszwiebel in Ringe.
- Sobald die Quinoa vollständig erkaltet ist, geben wir sie in eine Schüssel und vermischen sie mit den Eiern, Brötchen, Salz, Pfeffer, Zwiebel, Staudensellerie und Frühlingszwiebel.
- Nun lassen wir die Quinoa-Mischung ca. 5 – 10 Minuten ruhen. (Falls die Mischung zu flüssig sein sollte, kann man etwas mehr von dem gemahlenen Brötchen hinzugeben; sollte sie viel zu fest sein, kann man evtl. noch ein Ei hinzufügen – aber Vorsicht, dass die Masse dadurch nicht wieder zu flüssig wird, sonst fallen die Frikadellen in der Pfanne auseinander!)
- Nun geben wir reichlich Pflanzenöl in eine große Pfanne und lassen es heiß werden. (Kleiner Tipp: Wenn du etwas Salz in das heiße Öl gibst, bleiben die Frikadellen beim Braten nicht an der Pfanne kleben).
- Gleichzeitig schalten wir den Ofen auf ca. 50°C ein, um die fertigen Frikadellen darin warmzuhalten. Dann legen wir eine Scheibe Küchenpapier in eine ofenfeste Form, um das überschüssige Fett abzufangen und schieben die Form mit dem Papier in den Ofen.
- Und noch einer kleiner Tipp: Die Frikadellen lassen sich am besten formen, wenn du Gummihandschuhe anziehst. So kannst du mit den Händen die Quinoa-Masse portionsweise nehmen, die Frikadellen formen und mithilfe eines langstieligen, kleinen Küchenlöffels in das heiße Öl geben. Je nach Größe der Pfanne sollten ca. 5 – 7 Frikadellen darin passen. Sobald man an den Rändern der Frikadellen erkennen kann, dass sie auf der unteren Seite einigermaßen kross sind, drehen wir sie vorsichtig mithilfe eines Pfannenwenders um.
- Sobald auch die Rückseite fertig ist, nehmen wir diese erste Ladung Frikadellen einzeln aus der Pfanne heraus und legen sie in die vorbereitete Form in den Ofen.
- Bei Bedarf geben wir nun etwas mehr Öl in die Pfanne, bevor wir die nächste Ladung Frikadellen in die Pfanne geben. Und so wiederholen wir den Vorgang, bis wir die ganze Quinoa-Mischung verbraucht haben.
- Die Frikadellen können wir nun im Ofen warmhalten, während wir den Salat zubereiten. Je nach Geschmack kannst du z.B. Blattsalat mit Gurken und/oder Tomaten und/oder Radieschen und/oder geriebenen Karotten nehmen. Dazu ein erfrischendes Joghurt-Limetten-Dressing, gerne mit ein paar geschnippelten Koriander-Blättern dazu, und fertig!
- Schließlich servieren wir die Frikadellen warm – meine Empfehlung: ca. 2-3 Stück pro Person – und garnieren sie mit dem Salat.
Guten Appetit!
Und hier das Rezept auf Spanisch / Y aquí la receta en español: Tortillas de quinua
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